Ich übernehme die Kuration und das Projektmanagement bei Kunst-und-Bau-Vorhaben. Dazu zählen die Entwicklung eines kuratorischen Konzepts, die Auswahl und Präsentation von Künstlerinnen und Künstlern, die Begleitung des Juryprozesses, Baubegehungen sowie das Verfassen des Abschlussberichts.
Kantone, Städte und Gemeinden reservieren bei öffentlichen Bauprojekten häufig einen Teil der Bausumme für die Integration von Kunst. Diese sogenannte Kunst und Bau (auch Kunst am Bau) wird in der Regel über ein Auswahlverfahren bestimmt.
Auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal an der Hohlstrasse in Zürich wurde ein Schulgebäude für 650 Schülerinnen und Schüler als Filiale der Kantonsschule Wiedikon geplant und realisiert. Im Auftrag des Hochbauamts des Kantons Zürich begleitete ich das Projekt als externer Fachexperte.
Für das Kunst-und-Bau-Projekt lag der Schwerpunkt auf Kunstschaffenden, die mit forschenden Ansätzen arbeiten und sich für ökologische Themen, natürliche Materialien und wissenschaftliche Prozesse interessieren. Ich entwickelte das kuratorische Konzept, schlug geeignete Positionen vor, stellte diese im Gremium vor und begleitete den gesamten Auswahlprozess.
Das ausgewählte Werk «Freiläufer» (2024) von Jan Vorisek ist eine 18 Meter hohe orangefarbene Windwasserpumpe, der bewusst ihre ursprüngliche Funktion entzogen wurde. Sie wurde ab Werk ohne Pumpvorrichtung geliefert. Was bleibt, ist die skulpturale Essenz, ein vertrautes industriell gefertigtes Objekt, das als offenes Zeichen im Stadtraum steht.
«Freiläufer» reagiert auf Wind, Wetter und Licht. Es dreht sich im Wind, produziert aber weder Strom noch fördert es Wasser. Die scheinbare Passivität ist bewusst gewählt und wird zur künstlerischen Haltung. Die Arbeit verweist auf Themen wie Energie, Ressourcen, Zweckrationalität und gesellschaftliche Erschöpfung und lädt dazu ein, innezuhalten und unsere Umgebung bewusster wahrzunehmen.
Fotos: Cedric Mussano & Gina Folly. Mit freundlicher Genehmigung des Hochbauamts des Kantons Zürich.